Runder Tisch zur Sporthallensituation – Was hat`s gebracht?

14.01.2016

Zum Jahresabschluss lud die Junge Union Hohenlockstedt noch einmal zum Diskussionsformat „JUrgate - streitet euch!“ ein. Es fand diesmal in Form eines Runden Tisches statt, welcher sich mit der aktuellen Sporthallensituation beschäftigte. „Da die Gemeinde in finanziellen Schwierigkeiten steckt und deshalb ein Hallenneubau oder ein Anbau derzeit leider keine Option ist, wollen wir nach kurz- bis mittelfristigen Lösungen suchen, um die Situation in der Halle für unsere Sportler zu entschärfen“, so Marko Förster, Vorsitzender des JU-Ortsverbandes und seit kurzem auch JU-Kreisvorsitzender, zur Einleitung des Abends.

Damit eine inhaltsintensive Diskussion ermöglicht werden konnte, hatte die Junge Union den Sportexperten Lars Dietrich als Fachmann für die Veranstaltung eingeladen. Dietrich, der selbst lange Zeit Leistungsschwimmer war, ist ein ausgewiesener Fachmann, wenn es um die Entwicklung des Sports geht. Er war bis vor wenigen Jahren Führungsassistent Sport in der Präsidialabteilung der Behörde für Inneres und Sport der Freien und Hansestadt Hamburg und außerdem Mitglied der Hamburger Bürgerschaft.

Bevor in das eigentliche Thema eingestiegen wurde, berichtete Lars Dietrich kurz über die Auswirkungen des Hamburger „Neins“ zu den Olympischen Spielen. Das Interesse der gut zwanzig Gäste aus Sport und Politik auch an diesem Thema war sehr groß.

Es folgte sodann der Übergang zum Thema des Abends: Die Hohenlockstedter Sporthalle. Nach einer kurzen Darstellung des gegenwärtigen Sachstandes sollte in die Phase des Ideensammelns eingestiegen werden, was sich aber als schwierig erwies, da man immer wieder auf einen etwaigen Sportentwicklungsplan kam. Der Referent hatte auch hier einen Lösungsvorschlag und verwies auf den Erlass des Ministeriums für Inneres und Bundesangelegenheiten (IV 344-380.110.3), welcher vorsieht, die Erstellung von Sportentwicklungsplänen mit bis zu 10.000,00 € zu unterstützen. Hier sei es für Hohenlockstedt sinnvoll, einen Sportentwicklungsplan „in der Schublade“ zu haben, damit, wenn Fördergelder in Zukunft vom Land zur Verfügung gestellt werden sollten, schnell gehandelt werden könne.

Max Trepmann wartete mit einer futuristischen Idee auf. Der Gymnasiast und Fußballer vom 1. FC Lola schlug vor, neben der Halle eine Traglufthalle nach britischem Vorbild zu errichten. Diese sei wesentlich kostengünstiger und so könnten z. B. Fußballer, Faustballer und Leichtathleten statt in der Halle zu trainieren weiterhin - auch im Winter - den Sportplatz nutzen. Eine weitere Idee war, bei der Erarbeitung der Hallenbelegungspläne veraltete Strukturen zu brechen und die Hallenzeiten dem tatsächlichen Bedarf anzupassen, denn schließlich sei das Problem der Überbelegung größtenteils ein Winterproblem. Von Seiten des TSV Lola wurde darauf verwiesen, dass diesbezüglich alle Möglichkeiten ausgeschöpft seien und man hier leider keinen Spielraum mehr habe. Eine dritte Idee sah vor, private Investoren mit hinzuzuziehen. Diese könnten private Gebäude erwerben/mieten und diese wiederum den Sportlern zur Nutzung zur Verfügung stellen. Als Beispiel diente hier das Gebäude der Firma Möbel Böhm. Für nicht viel Geld umgebaut, könnten so Ausweichsportstätten entstehen, die ein angenehmeres Trainieren ermöglichen und so die Hallenbelegung entschärfen.

Da eine Traglufthalle wohl in weiter Ferne liegt und der Verein bei der Belegung der Halle bereits an seine Grenzen stößt, wäre die Idee der Privatinvestoren eine Möglichkeit, so Lars Dietrich, um das Problem kurzfristig zu entschärfen. Er riet zusätzlich der Verwaltung, der Politik und den Sportvereinen, an einem Sportentwicklungsplan festzuhalten und gegebenenfalls Nachbargemeinden und Sportfachverbände mit in das Vorhaben einzubeziehen.