CDU-Zukunftsplan Hohenlockstedt 2030 plus - Teil 13

18.08.2018

Verkehr

Für Hohenlockstedt existiert ein Verkehrskonzept, das in den Jahren 2015/2016 durch einen  Ausschuss erstellt und von der Gemeindevertretung im Mai 2017 beschlossen worden ist.

a) Straßenverkehr
Hohenlockstedt ist verkehrsmäßig gut ein- und angebunden: Im Nordwesten verläuft die B 77 (Itzehoe - Schleswig) und im südöstlichen Bereich die B 206 (Itzehoe - Bad Segeberg). Durch den Ort führt die L 121 bis zur ca. 30 km nordwestlich gelegenen Gemeinde Nortorf im Kreis Rendsburg-Eckernförde. Die K 39 (über Hohenfiert und Silzen zur B 77), die K 46 (über Bücken zur B 77) und die K 47 (über Ridders zur B 77) ergänzen das überörtliche Straßennetz. Im innerörtlichen Bereich fließt der Verkehr hauptsächlich über die Kieler Straße (L 121) und die o. a. Kreisstraßen. Von den Gemeindestraßen unterliegen insbesondere die Deutsch-Ordens-Straße und der Schäferweg einer hohen verkehrlichen Belastung. An eine Autobahn ist Hohenlockstedt nicht direkt angebunden. Zur A 23 (Hamburg - Heide) führt der Weg über Itzehoe, zur A 7 (Hamburg - Kiel/Flensburg) über Bad Bramstedt oder Neumünster.
Stark belastend für Hohenlockstedt ist der Schwerlastverkehr, der auf der Fahrt von Kiel nach Itzehoe oder umgekehrt vornehmlich die L 121 (Kieler Straße) oder die K 46 (Breite Straße/Bückener Weg) nutzt. Die CDU hält nach wie vor an dem Ziel fest, die Durchfahrt von auswärtigen Schwerlasttransportern durch den Ortskern einzuschränken bzw. ganz zu unterbinden. Diesbezüglich bieten sich mit der B 77 und der B 206 günstige Alternativen an.

Zur Verbesserung der Sicherheit für den (unabdingbaren) Durchgangsverkehr von und nach Neumünster bzw. Kiel spricht sich die CDU für einen Kreisverkehr im Kreuzungsbereich der L 121 und der K 47 (Hermann-Löns-Straße/Ridderser Weg/Kieler Straße) aus. In den belebten innerörtlichen Straßen sollten mehr Tempo 30-Zonen eingerichtet werden. Weiterhin wäre eine Rechts-vor-Links-Regelung in der Deutsch-Ordens-Straße und im Schäferweg wünschenswert.

b) Schienenverkehr/ÖPNV
Aufgrund der Aufgabe der Bahnhöfe in Hohenlockstedt und Kellinghusen befinden sich die nächstgelegenen Bahnhöfe in Itzehoe und Wrist. Itzehoe ist Haltepunkt innerhalb der Achse Hamburg - Westerland/Sylt und Wrist innerhalb der Achse Hamburg - Kiel/Flensburg. Im Rahmen des Öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV) ist Hohenlockstedt durch die Buslinie 15 im „verdichteten Stundentakt“ (an bestimmten Tagen und zu bestimmten Zeiten fahren mehrere Busse innerhalb einer Stunde) an Itzehoe und Wrist angebunden. Die Strecke Itzehoe - Hohenlockstedt - Kellinghusen - Wrist wird montags bis freitags täglich sechzehn Mal, samstags acht Mal und sonn- und feiertags vier Mal „bedient“. Eine Anbindung zur Landeshauptstadt Kiel ist ebenfalls vorhanden.

Der Öffentliche Personennahverkehr (ÖPNV) muss aus Sicht der CDU weiter ausgebaut und die Zeitabstände zwischen den Fahrten Richtung Itzehoe und Wrist (zwischen 50 und 80 Minuten) müssen verkürzt werden. Die im Zukunftsplan Hohenlockstedt 2030 angemahnte bessere Abstimmung der Busfahrpläne mit den Zugverbindungen ist erfolgt.
So besteht z. B. zwischen der Busankunft am Wrister Bahnhof und der Abfahrt des nächsten Zuges nach Kiel ein „Zeitpolster“ zwischen neun und fünfundvierzig Minuten und der Abfahrt des Zuges nach Hamburg zwischen neun und sechsunddreißig Minuten. Dringend verbesserungsbedürftig ist die Erreichbarkeit des Klinikums Itzehoe. Eine Direktverbindung gibt es nur sonn- und feiertags (Abfahrt Holo Walderseestraße 14.23 Uhr - Ankunft Klinikum Itzehoe 15.00 Uhr), an allen anderen Tagen ist ein Umsteigen auf eine andere Linie am Itzehoer ZOB erforderlich. Ebenfalls verbesserungsbedürftig ist die Verbindung zum Gewerbe- und Freizeitpark „Hungriger Wolf“. Hier verkehrt lediglich die Buslinie 3260 Rendsburg - Itzehoe.

Da in Hohenlockstedt kein Gleisanschluss vorhanden ist, sind die Bahnreisenden auf die nächstgelegenen Bahnhöfe Itzehoe und Wrist angewiesen. Umso wichtiger ist eine gute Busverbindung dorthin. Die seit Jahren diskutierte Schienenverbindung Kellinghusen - Wrist (und dann weiter nach Kiel, Neumünster, Hamburg) könnte sich durchaus positiv auf die Gemeinde Hohenlockstedt auswirken.

Auch der Kreis Steinburg hat erkannt, dass die Verbindung Itzehoe - Hohenlockstedt - Kellinghusen - Wrist verbessert werden müsste und diese Aufgabenstellung daher in den „Vierten Regionalen Nahverkehrsplan 2017 - 2021“ (Seiten 89 und 102) mit aufgenommen.

c) Flugverkehr
Zur Gemeinde Hohenlockstedt gehört auch der Flugplatz Hungriger Wolf. Er verfügt über zwei Start- und Landebahnen, nämlich eine Grasbahn in einer Länge von 708 m und eine kombinierte Gras-/Asphaltbahn in einer Länge von 1.040 m. Im Umfeld des Flugplatzes befinden sich neben dem Tower drei Flugschulen, eine Werkstatt, die Betankungsanlage und mehrere Flugzeughallen. Pro Jahr finden ca. 14.000 Flugbewegungen (Stand Januar 2018) statt. Der Flugplatz ist ganzjährig geöffnet und zugelassen für Flugzeuge bis 5,7 t Abfluggewicht. Aufgrund der ursprünglichen Nutzung als Bundeswehrstandort und einer hervorragenden Infrastruktur ist der Flugplatz Hungriger Wolf eine der attraktivsten fliegerischen Anlagen in Schleswig-Holstein.

Der Flugplatz Hungriger Wolf gehört aus der Sicht der CDU zweifellos zu den Anziehungspunkten Hohenlockstedts. Zunächst als Stätte für Flug- und Luftsport entstanden, hat sich diese Einrichtung mittlerweile zu einem echten Wirtschaftsfaktor entwickelt. Planungsrechtlich besteht die Möglichkeit, eine der beiden vorhandenen Landebahnen zu verlängern, so dass auch schwerere Flugzeuge auf dem Hungrigen Wolf landen können. Sollte der Betreiber (Itzehoer Luftsportverein) dies in Erwägung ziehen, wird sich die CDU an dieser Entwicklung konstruktiv beteiligen.

Enorm aufgewertet wird der Flugplatz durch die Modernisierungsabsichten des Betreibers, der mit einem finanziellen Aufwand in Höhe von ca. 500.000,00 € ein neues Gebäude errichten will, in dem die Flugleitung, das Vereinsheim und die Flugplatzfeuerwehr untergebracht werden.

d) Fuß- und Radverkehr
Der gesamte Ortsbereich bietet aufgrund seiner kompakten Struktur gute Voraussetzungen für den Fußgänger- und Radfahrerverkehr. Das vorhandene Hauptstraßennetz (B 206, L 121, K 39, K 46 und K 47) verfügt über begleitende Radwege, so dass keine Fahrbahnen genutzt werden müssen. Hierdurch werden Konflikte, insbesondere vor dem Hintergrund der Schulwegsicherung, vermieden. Die Fuß- und Radwege sind ausreichend breit und überwiegend in einem guten baulichen Zustand. Alle Geschäfte und Einrichtungen sind fußläufig gut und bequem zu erreichen; die Schulwege sind größtenteils durch Ampelanlagen oder markierte Übergänge (Zebrastreifen) gesichert.
Auf diesem Gebiet ist die Situation aus Sicht der CDU zufriedenstellend. In Teilbereichen sind noch kleinere bauliche Maßnahmen vorzunehmen, die es auch Menschen mit Behinderungen ermöglichen sollen, diese Bereiche zu nutzen. Neben der Sicherstellung eines guten Zustandes der Fußwege und des Radwegenetzes wird die CDU unter dem Gesichtspunkt „Bike & Ride“ prüfen, ob die Schaffung bzw. der Ausbau von Fahrradabstellanlagen an ÖPNV-Haltepunkten sinnvoll ist. In Erwägung ziehen könnte man auch eine mögliche Attraktivitätssteigerung dieser Abstellanlagen, z. B. durch eine Überdachung.

e) Ruhender Verkehr
Parkplätze sind in allen Bereichen in ausreichender Anzahl vorhanden. Dies wird insbesondere im Ortszentrum - bedingt durch das Vorhandensein von vier Verbrauchermärkten - deutlich.
In der Nähe des Marktplatzes befindet sich in der Breiten Straße ein Taxistand.
Aufgrund der ausreichenden Anzahl an Parkplätzen im gesamten Gemeindegebiet sieht die CDU mittelfristig keinen Handlungsbedarf.