CDU-Zukunftsplan Hohenlockstedt 2030 - Teil 10:

26.05.2013
Bestandsaufnahme und Entwicklungsperspektiven Bildung
 

Im Rahmen der Schulentwicklungsplanung hat der Kreis Steinburg das Kreisgebiet in fünf Bildungsregionen gegliedert. Die Gemeinde Hohenlockstedt gehört mit ihrer
- Wilhelm-Käber-Schule (Gemeinschaftsschule),
- Grundschule und
- Gustav-Heinemann-Schule (Förderzentrum Steinburg-Nordost)
zur Bildungsregion Steinburg-Ost.

Träger dieser drei Schulen ist der Schulverband Hohenlockstedt, dem die Gemeinden Hohenlockstedt, Lohbarbek, Schlotfeld und Winseldorf angehören.

a) Die Wilhelm-Käber-Schule ist eine weiterführende allgemein bildende Gemeinschaftsschule im Sinne des § 43 des Schleswig-Holsteinischen Schulgesetzes. Zum Schuljahr 2012/2013 besuchen insgesamt 403 Schülerinnen und Schüler diese Schule. Sie werden von 30 Lehrerinnen und Lehrern in sechs Klassenstufen (5. bis 10. Klasse) unterrichtet. Vergleicht man die Zahl der Schüler mit den Vorjahren, erkennt man bis 2011 einen stetigen Abwärtstrend, der jedoch im Schuljahr 2012/2013 gestoppt werden konnte.
2008: 411
2009: 408
2010: 402
2011: 378
2012: 403

Die Wilhelm-Käber-Schule ist gleichzeitig „Offene Ganztagsschule“. Hierbei unterbreitet sie mit diversen Kooperationspartnern den Schülerinnen und Schülern ein offenes Förderungs-, Bildungs- und Erziehungsangebot und berücksichtigt neben dem Bedarf der Kinder und Jugendlichen auch die Situation der Familien, in denen die Eltern berufstätig bzw. allein erziehend sind. Angeboten werden an vier Nachmittagen (Montag bis Donnerstag) u. a.:
- Hausaufgabenbetreuung
- Förderung von Schler/innen mit besonderem Bedarf (z. B. Prüfungsvorbereitung)
- Maßnahmen zur Förderung besonders begabter Schüler/innen
- Einübung musikalischer und darstellerischer Vorführungen
- Naturerkundung und -dokumentation (z. B. Pflege des Schulbiotops)
- Musische/technische/künstlerische Bildung und Erziehung (z. B. Trommeln, Gitarre, Mofa)
- Bewegungsspiele und Sport (z. B. Floorball, Fechten, Tischtennis, Badminton, Reiten)
- Fremdsprachen (z. B. Dänisch)
- Plattdeutsch
- Medien- und Informationstechnik
- Sucht- und Gewaltprävention (z. B. Schlichter-AG)
- Individuelle Berufsvorbereitung
- Therapeutische Maßnahmen - Ergotherapie und Psychomotorik

Selbstverständlich besteht die Möglichkeit zur Einnahme eines warmen Mittagessens.

b) Die Grundschule Hohenlockstedt, die eine Offene Ganztagsschule ist, besuchen zurzeit (Schuljahr 2012/2013) 308 Schülerinnen und Schüler, die in den Klassenstufen 1 bis 4 von 18 Lehrkräften unterrichtet werden. Vergleicht man die Zahl der Schüler mit den Vorjahren, erkennt man auch hier einen stetigen Abwärtstrend:
2008: 372
2009: 349
2010: 330
2011: 325
2012: 308

Dieser Trend hat seine Ursache in der allgemeinen demographischen Entwicklung.

Pädagogische Schwerpunkte der Grundschule Hohenlockstedt sind:
- Präventive Eingangsphase
- Jahrgangsübergreifender Unterricht
- Intensive Zusammenarbeit mit dem Förderzentrum Steinburg-Nordost
- Inklusiver Unterricht mit allen Förderschwerpunkten (Geistige Entwicklung, Lernen, Sehen, Hören, körperliche und motorische Entwicklung, Autismus)
- Verstärkung des Computereinsatzes (Schulnetzwerk)
- Intensivierung des Sportunterrichtes
- Schwimmunterricht im schuleigenen Lehrschwimmbecken

Für die Schülerinnen und Schüler besteht montags bis freitags die Möglichkeit, in der beaufsichtigten Mensa ein warmes Mittagessen einzunehmen. Dies ist vor allem deshalb sinnvoll, weil die Grundschule Hohenlockstedt Nachmittagskurse anbietet, die jeweils dienstags, mittwochs und donnerstags in der Zeit von 13.30 Uhr bis 15.00 Uhr stattfinden. Hierzu gehören insbesondere
- Sport/Ballspiele
- Hausaufgabenbetreuung
- Englisch für die 1. und 2. Klassenstufe
- Basteln
- Kochen
- Theater/Singen
Durchgeführt werden diese Kurse von Eltern und Lehrkräften.

c) Die Gustav-Heinemann-Schule war bis zum 31.07.2012 ein Förderzentrum „Lernen“, welches über keine eigenen Schüler verfügte. Das dort tätige Lehrerkollegium arbeitete ausschließlich präventiv und integrativ in den örtlichen Kindertagesstätten und den Grundschulen Hohenlockstedt, Hennstedt und Hohenaspe und der Wilhelm-Käber-Schule.

Zum 01.08.2012 sind die Gustav-Heinemann-Schule in Hohenlockstedt und die Ulmenhof-Schule in Kellinghusen im Rahmen einer Neuordnung der Förderzentrumslandschaft zum Förderzentrum Steinburg-Nordost verbunden worden, wobei die Gustav-Heinemann-Schule die Hauptstelle und die Ulmenhof-Schule die Außenstelle ist. Der Einzugsbereich des Förderzentrums Steinburg-Nordost wurde dergestalt festgelegt, dass die Hauptstelle Hohenlockstedt zuständig ist für die Grundschulen in Hohenaspe, Hohenlockstedt, Hennstedt, Oelixdorf mit Außenstelle Breitenberg, Wacken, die Grund- und Gemeinschaftsschule Schenefeld und die Wilhelm-Käber-Gemeinschaftsschule Hohenlockstedt, während die Außenstelle Kellinghusen zuständig ist für die Grundschulen in Brokstedt, Wrist, Kellinghusen und die Gemeinschaftsschule Kellinghusen.

Die Namen „Gustav-Heinemann-Schule“ und „Ulmenhof-Schule“ sind nicht mehr wirksam.

Arbeitsschwerpunkte des Förderzentrums sind: 
- Grundschule 1. und 2. Schuljahr
+ Veränderte Eingangsphase
+ Prävention - Beratung, Unterstützung und Förderung bei Lernschwierigkeiten oder Verhaltensauffälligkeiten
+ Unterstützung bei der Erstellung von Lernplänen
- Grundschule 3. und 4. Schuljahr
+ Beratung, Unterstützung und Förderung bei festgestelltem sonderpädagogischem Förderbedarf oder Lern- und Verhaltensschwierigkeiten
+ Erstellen eines sonderpädagogischen Förderplans
- Sekundarstufe I (5. bis 9. Schuljahr)
+ Beratung, Unterstützung und Förderung bei festgestelltem sonderpädagogischen Förderbedarf oder Lern- und Verhaltensschwierigkeiten
- Flexible Ausgangsphase Klassenstufen 8 bis 10 (FLEX-Klasse)
+ Ziel ist das Erreichen des Hauptschulabschlusses für Schülerinnen und Schüler mit sonderpädagogischem Förderbedarf und für Schülerinnen und Schüler der Gemeinschaftsschulen. Dabei wird der Lernstoff der Klassenstufen 8 und 9 auf drei Jahre gestreckt.
- Ein zusätzlicher Schwerpunkt ist ein hoher berufspraktischer Anteil in Zusammenarbeit mit der BiBeKu (Gesellschaft für Bildung Beruf Kultur mbh - vormals JAW) in Kellinghusen und der örtlichen bzw. ortsnahen Wirtschaft.
- Elternarbeit: Beratung, Zusammenarbeit mit Eltern und der Regelschule
- Kooperation mit den Landesförderzentren Sehen und Hören in Schleswig, der Beratungsstelle für Autismus und den Fachberatungen für schulische Erziehungshilfe
- Besondere Förderungsangebote: Leseintensivkurs, Rechenschwäche, Psychomotorik
- Prävention in Kindertagesstätten in den Bereichen Sprachförderung, Verhaltensauffälligkeiten, Übergang Kindergarten - Schule
- Diagnostik: Fortlaufende Lernstandserhebungen im Schuljahr, Erstellen von Gutachten zur Ermittlung sonderpädagogischer Förderbedarfe

Das Team des Förderzentrums Steinburg-Nordost besteht zurzeit aus der Schulleitung (Schulleiterin, Konrektorin, Außenstellenleitung), siebzehn Lehrkräften, zwei Sozialpädagoginnen, die die sozialpädagogische Insel in Hohenlockstedt betreuen, sowie einer Schulsekretärin und einem Hausmeister.

Ebenfalls auf dem Bildungssektor tätig ist in Hohenlockstedt die Volkshochschule. Sie bietet als Träger der Weiterbildung jugendlichen und erwachsenen Einwohnerinnen und Einwohnern Kurse, Seminare und Einzelveranstaltungen nicht nur auf dem Sektor der Fort- und Weiterbildung, sondern auch in vielen Bereichen des gesellschaftlichen Lebens an. So werden z. B.
- Lesungen
- Theaterfahrten
- Kochkurse (auch international)
- Sprachkurse (u. a. englisch, spanisch und plattdeutsch)
- Bastelkurse
- Fitness- und Entspannungskurse (u. a. Aerobic, Yoga und Wassergymnastik) durchgeführt.

Entwicklungsperspektiven Bildung

Wie bereits angeführt, gehört die Gemeinde Hohenlockstedt zusammen mit den Gemeinden Lohbarbek, Schlotfeld und Winseldorf dem Schulverband Hohenlockstedt an, der Träger der bestehenden Schulen ist. Da im Rahmen des Schulwesens unterschieden wird zwischen den „inneren“ Schulangelegenheiten, die im Wesentlichen durch das vom Schleswig-Holsteinischen Landtag beschlossene Schulgesetz und die vom Bildungsministerium herausgegebenen Erlasse, Verordnungen und Lehrpläne geregelt werden, und den „äußeren“ Schulangelegenheiten, für die der Schulträger zuständig ist, beschränkt sich die Möglichkeit der Einflussnahme lediglich auf diesen Bereich.

Die konkreten Aufgaben des Schulträgers sind in § 48 des Schleswig-Holsteinischen Schulgesetzes wie folgt definiert:
- Aufstellen und Fortschreiben des Schulentwicklungsplanes,
- Planen und Bereitstellen von Schulgebäuden,
- Stellen von Verwaltungs- und Hilfspersonal und
- Deckung des Sachbedarfs des Schulbetriebes (u. a. Unterhaltung und Bewirtschaftung der Gebäude, Ausstattung der Gebäude mit Einrichtungsgegenständen, Beschaffung von Lern-, Lehr- und Unterrichtsmitteln, Sicherstellung der Schülerbeförderung)
Die Gemeinde Hohenlockstedt ist als Mitglied des Schulverbandes diesen Verpflichtungen bisher nachgekommen und die CDU wird sich dafür einsetzen, dass dies auch in Zukunft geschieht. So wurde z. B. am 30.05.2012 durch die Schulverbandsversammlung ein Schulentwicklungsplan mit einer Prognose der Schülerzahlen bis zum Schuljahr 2030/2031 beschlossen und die Gemeinde Hohenlockstedt trägt ca. 84 % der durch den Schulbetrieb anfallenden Kosten (pro Jahr ca. 1,3 Mio. €).
Für die CDU Hohenlockstedt stellt die schulische Bildung ein hohes Kapital dar und ist insofern ein absoluter Handlungsschwerpunkt. Neben der Bereitstellung von Finanzmitteln für den Schulbetrieb und die notwendigen Investitionen gehört hierzu - um die Situation berufstätiger Eltern und Alleinerziehender zu verbessern - auch ein bedarfsorientiertes Ganztagsangebot bis hin zur Umwandlung der „Offenen Ganztagsschule“ in eine „Gebundene Ganztagsschule“ mit der verpflichtenden Teilnahme am Ganztagsangebot. 
Da „Lernen“ ein lebenslanger Prozess ist, müssen auch entsprechende Angebote vorhanden sein. Insofern steht es für die CDU Hohenlockstedt außer Frage, dass sowohl die Gemeindebücherei als auch die Volkshochschule die für die Wahrnehmung ihres „Bildungsauftrags“ notwendige Unterstützung erhalten.