CDU-Zukunftsplan Hohenlockstedt 2030 - Teil 4:

20.05.2013

Regionalplanung

Das Land Schleswig-Holstein stellt Regionalpläne auf, in denen die Ziele und Grundsätze der Raumordnung für den jeweiligen Planungsraum festgesetzt werden. Die Gemeinde Hohenlockstedt gehört zum Kreis Steinburg, der zusammen mit dem Kreis Dithmarschen den Planungsraum IV (Schleswig-Holstein Süd-West) bildet.

Der Regionalplan IV (Fortschreibung 2005) macht in seinen fachspezifischen Betrachtungen über Hohenlockstedt folgende Aussagen:

- Auf der Grundlage der im Landesentwicklungsgrundsätzegesetz (LEGG) festgelegten Kriterien ist Hohenlockstedt als „ländlicher Zentralort“ eingestuft.
- Hohenlockstedt steht in einem baulichen Siedlungszusammenhang mit der Gemeinde Lohbarbek.
- Der Nahbereich Hohenlockstedt umfasst neben dem [seinerzeit] rund 6.300 Einwohnerinnen und Einwohner zählenden ländlichen Zentralort Hohenlockstedt sechs weitere Gemeinden mit [seinerzeit] ca. 1.950 Einwohnerinnen und Einwohnern.
- Die Gemeinde Hohenlockstedt ist infrastrukturell gut ausgestattet. Sie verfügt über ein gut strukturiertes und differenziertes örtliches Angebot an Gütern und Dienstleistungen der Grundversorgung und des täglichen Bedarfs. Durch zahlreiche kulturelle Aktivitäten ist die Gemeinde auch überregional bekannt. Dazu trägt unter anderem auch das Kunsthaus Boskamp bei.
- Die südöstlich an Hohenlockstedt angrenzende Gemeinde Lohbarbek gehört mit einem kleinen Teil ihres Gemeindegebietes zum baulich zusammenhängenden Siedlungsgebiet des zentralen Orts. Insbesondere für diesen Bereich sind eine enge interkommunale Zusammenarbeit und auf Konsens ausgerichtete Abstimmung der Bauleitplanung, insbesondere der wohnbaulichen Entwicklung, mit dem zentralen Ort erforderlich.
- Deutlich mitgeprägt wurde die Siedlungs- und Wirtschaftsstruktur Hohenlockstedts durch den Verkehrslandeplatz „Hungriger Wolf“ mit der Waldersee-Kaserne, der abgesetzt von der Hauptortslage an der Bundesstraße 77 liegt. Die Mitte des Jahres 2004 erfolgte Schließung dieses Bundeswehrstandortes mit seinen ehemals rund 700 Soldatinnen und Soldaten sowie zivilen Beschäftigten ist nicht nur für die Gemeinde, sondern auch für die gesamte Region von einschneidender Bedeutung.
- Der Flugbetrieb als besondere Standortvoraussetzung und -qualität für die Region IZ soll grundsätzlich aufrechterhalten werden. Dies sieht auch die Regionale Entwicklungsstrategie für die Region IZ, an deren Erarbeitung die Gemeinde Hohenlockstedt mitgewirkt hat, die jedoch von ihr nicht mit unterzeichnet wurde, vor. Die Partner der Regionalen Entwicklungsstrategie haben vereinbart, gemeinsam mit dem Kreis die Gemeinde Hohenlockstedt in ihrem Bemühen um die Aufrechterhaltung des Flugbetriebes zu unterstützen. Die Zusammenarbeit zwischen Hohenlockstedt und der Region IZ soll von beiden Seiten angestrebt werden.
- Wegen ihrer weitreichenden Bedeutung sollen die möglichen Folgenutzungen für das Flugplatzgelände im Rahmen einer Machbarkeitsstudie analysiert werden. Ein Ausbau dieses Standortes als gewerblicher Schwerpunkt kann nur in enger Zusammenarbeit mit den Partnern der Region IZ stattfinden. Bei der Bewertung von Ausbauvorhaben kommt den Belangen der städtebaulichen Ordnung, der Funktionalität und den Zielen des Natur- und Umweltschutzes eine besondere Bedeutung zu. Das Gleiche gilt auch für Vorhaben auf dem Gelände des ehemaligen Munitionsdepots.
- Eine positive wirtschaftliche Entwicklung Hohenlockstedts ist auch im Interesse des stark ländlich geprägten Nahbereichs. Sie hängt unter anderem auch von der Verbesserung der Verkehrsanbindung an die Bundesautobahn A 23 und an die geplante BAB A 20 ab. Eine leistungsfähige Verkehrsführung im Verlauf der Bundesstraße 206 einschließlich einer Nordumgehung von Itzehoe (Richtung Westen) und der Ortsumgehungen Wrist und Mühlenbarbek (Richtung Osten) würde wesentlich dazu beitragen.
- Der Nahbereich Hohenlockstedt nimmt an dem Landesprojekt „Entwicklung und Vernetzung reiterfreundlicher Regionen“ teil und gehört damit zur kreisübergreifenden Modellregion „Grüne Mitte Holsteins“. Der touristischen Entwicklung als Teil der schönen Landschaft des südlichen Teils des Naturparks Aukrug soll künftig mehr Aufmerksamkeit gewidmet werden. Dazu sind die im Nahbereich vorhandenen touristischen Einrichtungen, wie zum Beispiel das in einem Landschaftsschutzgebiet gelegene Naturbad an der Lohmühle, miteinander und mit den im Rahmen der Regionalen Entwicklungsstrategie der Region IZ beschriebenen touristischen Angeboten zu vernetzen.
- Es gibt östlich des Lohmühlenteiches ein 19 ha großes Sumpfgebiet, das als Niedermoorbiotop erhalten werden sollte. 
- Der Raum Peissen/Silzen/Hohenlockstedt bildet aufgrund der dortigen geologischen Verhältnisse einen Kies- und Sandabbauschwerpunkt im Kreis Steinburg.
- Die von der Bundeswehr durchgeführte Standortschließung wird sich wegen der engen Verflechtung mit der Stadt Itzehoe als Wohnstandort für die Soldaten und zivilen Mitarbeiter der Kaserne sowie als Sitz von Zulieferfirmen sowohl in Hohenlockstedt als aber auch vor allem in Itzehoe auswirken. 
- Das Konversionsgelände des Verkehrslandeplatzes „Hungriger Wolf“ stellt einen regional bedeutsamen Standort mit standortspezifischen Entwicklungspotentialen dar.

Hinweis der Redaktion: Diese Ausführungen sind dem aus dem Jahre 2005 stammenden Regionalplan IV entnommen und weichen daher in vielen Teilen vom derzeitigen Zustand ab.