CDU-Zukunftsplan Hohenlockstedt 2030 - Teil 5:

21.05.2013

Bestandsaufnahme und Entwicklungsperspektiven Wirtschaft und Gewerbe

Noch vor ca. zwanzig Jahren wurde die Hohenlockstedter Wirtschaft geprägt von Handwerk und verarbeitendem Gewerbe. So gab es Mitte der 90er Jahre zwölf Betriebe des verarbeitenden Gewerbes mit insgesamt ca. 700 Beschäftigten und dreiunddreißig Handwerksunternehmen mit ca. 220 Beschäftigten. Ab dem Jahrtausendwechsel veränderte sich dies zugunsten einer Unternehmensstruktur, die gekennzeichnet war durch einen Großbetrieb (Pohl-Boskamp) und zahlreiche kleinere und mittlere Betriebe mit weniger als einhundert Beschäftigten. Und auch die Schließung der Bundeswehrliegenschaft „Hungriger Wolf“ im Jahre 2004, von der über 700 Soldaten und fast 200 Zivilbeschäftigte betroffen waren, wirkte sich durch den Kaufkraftverlust auf Wirtschaft und Gewerbe aus.

Heute weist das örtliche Handwerk ein relativ breites Branchenspektrum auf und auf dem Handels- und Dienstleistungssektor gibt es durch das Vorhandensein von drei Geldinstituten (HypoVereinsbank, Sparkasse Westholstein und Volksbank/Raiffeisenbank) und vier SB-Einkaufsmärkten (Aldi, Sky, Netto und Penny) ein großes und absolut ausreichendes Angebot.

Auch der jeweils dienstags stattfindende Wochenmarkt ist eine feste Einrichtung.

Im 198 ha großen Bereich „Hungriger Wolf“ wurden zwischenzeitlich alle ehemals bundeseigenen Grundstücke an private Nutzer verkauft. Der „Hungrige Wolf“ - einerseits verkehrsgünstig an der B 77 gelegen, andererseits aber an keine Autobahn angebunden - beherbergt nunmehr neben dem Flugplatz des Itzehoer Luftsportvereins zwanzig Firmen, die insgesamt etwa 130 Arbeitsplätze geschaffen haben.

Wie viele Betriebe in welcher Größenordnung derzeit in Hohenlockstedt existieren, ist am ehesten aus einem finanziellen Aspekt, nämlich dem der Gewerbesteuerzahlung, zu erkennen. Nach der Kalkulation des Haushaltes für das Jahr 2013 zahlen
355 Betriebe keine Gewerbesteuer,
24 Betriebe bis zu 1.000 €,
51 Betriebe zwischen 1.001 € und 10.000 €,
18 Betriebe zwischen 10.001 € und 100.000 € und
1 Betrieb über 100.000 €.

Insofern gibt es derzeit 449 Betriebsstätten in Hohenlockstedt.

Entwicklungsperspektiven Wirtschaft und Gewerbe

Die CDU wird die Weiterentwicklung der Gemeinde zu einem attraktiven Wirtschaftsstandort unterstützen. Hierzu gehört u. a. auch das Ermöglichen einer bedarfsgerechten und wirtschaftlich effizienten Nutzung des Gewerbe- und Freizeitparks „Hungriger Wolf“. Weiterhin soll die Wirtschaftsstruktur durch Gewerbeflächenvorsorge gestärkt werden. Die CDU wird - sofern gewünscht - Kontakte zu den Wirtschaftsfördereinrichtungen, z. B. egeb, IZET, Kreis Steinburg/Wirtschaftsausschuss, Hamburg Marketing GmbH/Metropolregion Hamburg (hierzu gehört auch der Kreis Steinburg), herstellen und die Zusammenarbeit begleiten. In Gesprächen mit dem Gewerbeverein Hohenlockstedt und Umgebung e. V. sollen Möglichkeiten einer besseren Vermarktung (Standortmarketing) von zur Verfügung stehenden Gewerbeflächen erörtert werden.

Sich in der Nähe des Ortszentrums befindende Industrieflächen sollten - sobald sich die Gelegenheit hierzu ergibt - umgewandelt und für Wohnen und kleinere Dienstleistungs- und Handwerksbetriebe genutzt werden. Dies würde das Image Hohenlockstedts als „Ort der kurzen Wege“ steigern. Für gewerbliche und industrielle Ansiedlungen steht das Gewerbe- und Industriegebiet am Ridderser Weg in zurzeit ausreichender Größe zur Verfügung. Dieses Industrie- und Gewerbeareal bietet derzeit nicht die Attraktivität, die sich die dort angesiedelten Betriebe erhofft hatten. Die CDU wird Maßnahmen ergreifen, um dieses für den Ort wichtige Gewerbegebiet zu revitalisieren und für potentielle Neuansiedler wieder lukrativer zu machen. Sofern mittel- oder langfristig weiterer Bedarf entstehen sollte, wäre die Möglichkeit zu prüfen, ob es im südlichen Bereich Hohenlockstedts geeignete Flächen gibt, da durch die dort verlaufende B 206 der Anschluss an das regionale Straßennetz gewährleistet ist und der Schwerlastverkehr nicht durch das Ortszentrum fahren muss.

Hohenlockstedt gehört nicht unmittelbar zur Metropolregion Hamburg, könnte aus Sicht der CDU aber in den kommenden Jahrzehnten als Industrie-/Gewerbestandort zunehmende Bedeutung erlangen, wenn die wirtschaftlichen Ausdehnungskapazitäten im Kreis Pinneberg und im südlichen Kreis Steinburg ausgeschöpft sein werden. Hierbei wird Hohenlockstedt dann in Konkurrenz zu zahlreichen Nachbargemeinden stehen. Die verantwortlichen Politiker in Hohenlockstedt müssen daher bereits heute über potentielle neue Industrie-/Gewerbeflächen beraten und insbesondere planungsrechtliche Grundsatzentscheidungen treffen, um unseren Ort nicht seiner potentiellen wirtschaftlichen Zukunftschancen zu berauben. Eine prosperierende Wirtschaft stärkt das Ansehen des Ortes, das lokale Arbeitsplatzangebot und die Kaufkraft für das heimische Gewerbe.