CDU-Zukunftsplan Hohenlockstedt 2030 - Teil 8:

24.05.2013

Bestandsaufnahme und Entwicklungsperspektiven Wohnen

Bestandsaufnahme Wohnen

Hohenlockstedt ist ein ländlicher Zentralort. Wie bereits erläutert, dienen ländliche Zentralorte überwiegend der Grundversorgung eines Nahbereiches. Hierzu sollten insbesondere Schulen, Spiel- und Sportstätten, Kindergarten, ärztliche und zahnärztliche Versorgung, Apotheke, Einzelhandels- und Handwerksbetriebe sowie private Dienstleistungsbetriebe vorhanden sein.

Zweifellos bildet Hohenlockstedt neben der Stadt Kellinghusen einen Siedlungsschwerpunkt im Osten des Kreises Steinburg. Insofern obliegt der Gemeinde auch die Verpflichtung, ausreichend Flächen für eine Wohnnutzung vorzuhalten. Was ist jedoch unter „ausreichend“ zu verstehen?

Mit Beginn dieses Jahrtausends hatte in der Bundesrepublik Deutschland ein Wandel auf dem Wohnungsmarkt stattgefunden. Während vorher in vielen Regionen ein Mangel an Wohnraum zu beklagen war, hat sich die Lage aufgrund einer intensiven Bautätigkeit wesentlich entspannt, so dass ein quantitativer Mangel an Wohnungen nunmehr eher die Ausnahme darstellt. Diese Entwicklung ist auch an Hohenlockstedt nicht vorbeigegangen. Faktoren wie die Lage der Wohnung im Siedlungsgebiet, die Qualität des Wohnumfeldes und die Größe der Wohnfläche haben jetzt an Bedeutung gewonnen. Diese Aspekte hat die Gemeinde in der Vergangenheit bei der Aufstellung von Bebauungsplänen mit der Ausweisung von „Allgemeinen Wohngebieten“ auch berücksichtigt, z. B. beim
- B-Plan Nr. 12 „Küstriner Straße/Memeler Straße/Kolberger Straße“ mit 46 Wohneinheiten
- B-Plan Nr. 13 „Walderseehöhe“ mit 55 Bauplätzen
- B-Plan Nr. 14 „Westlich Ringstraße“ mit 9 Bauplätzen
- B-Plan Nr. 19 „Poststraße/Wilhelmstraße“ mit 11 Bauplätzen
- B-Plan Nr. 22 „Alexanderkoppel“ mit 136 Wohneinheiten
- B-Plan Nr. 25 „Schmidt/Lola-Gelände“ mit ca. 40 Wohneinheiten

In diesen Gebieten war die Errichtung verschiedenster Wohngebäudetypen (z. B. Einzelhaus, Doppelhaus, Reihenhaus, Bungalow) auf unterschiedlich großen Grundstücken zulässig. Insofern stellte die Gemeinde Hohenlockstedt ein breit gefächertes Angebot an unterschiedlichen Wohnbauflächen nachfragegerecht und den differenzierten Anforderungen des Wohnungsmarktes entsprechend bereit, von dem bis zum jetzigen Zeitpunkt auch weitestgehend Gebrauch gemacht wurde.

Baulandreserven für die Ausweisung weiterer Wohngebiete sind in geringem Umfang vorhanden. Zusätzlich wurden diesbezüglich unter dem Gesichtspunkt einer geordneten Siedlungsentwicklung (Nutzung vorhandener Infrastruktur und Versorgungseinrichtungen, kurze Wege) erste Gespräche mit der Gemeinde Lohbarbek geführt mit dem Ziel, den Bereich westlich des Scheperkampsweges, der eine Größe von ca. 10 ha hat und sich in unmittelbarer Nähe zum Ortszentrum Hohenlockstedt befindet, zu überplanen.

Entwicklungsperspektiven Wohnen

Hohenlockstedt ist nach der Klassifizierung des vom Innenministerium des Landes Schleswig-Holstein erstellten Regionalplanes IV ein ländlicher Zentralort. Aufgrund der Größe und der Bedeutung für die Grundversorgung der Region wird Hohenlockstedt einerseits diesen Status nicht verlieren; andererseits ist wegen der Nähe zum Mittelzentrum Itzehoe und zum Unterzentrum Kellinghusen aber auch keine höhere Eingruppierung auch bei einer etwaigen Bevölkerungszunahme zu erwarten.

Hohenlockstedt war in den vergangenen zehn bis fünfzehn Jahren äußerst aktiv bei der Ausweisung neuer Wohnbaugebiete. Nunmehr scheint jedoch der Punkt erreicht, an dem die Nachfrage nach Baugrundstücken nachlässt. Mit der Option, noch vorhandene Baulücken zu schließen, hat Hohenlockstedt nach Auffassung der CDU vorerst ausreichend Reserveflächen für Bauwillige.

Für ein größeres Neubaugebiet bietet sich aus Sicht der CDU Hohenlockstedt nach wie vor das Ackergelände am Scheperkampsweg (unmittelbar östlich der Kieler Straße) an. Diese Fläche gehört zwar zur Gemeinde Lohbarbek, deren Bebauung würde gleichwohl das Ortsbild des Zentralortes optimal abrunden können. Aufgrund der baurechtlichen Rahmenbedingungen wird es der Gemeinde Lohbarbek nur möglich sein, die Ausweisung als Bauland in Kooperation mit dem größeren Nachbarn realisieren zu können. Auch wenn dies derzeit nicht in der politischen Diskussion steht, hält es die CDU für notwendig, diese günstige Option mittel- bis langfristig nicht aus den Augen zu verlieren. Die Schaffung anderer größerer Neubaugebiete - etwa am südlichen, westlichen oder nördlichen Ortsrand - hält die CDU Hohenlockstedt mittelfristig für nicht erforderlich.

Hohenlockstedt ist geprägt von einer intensiven Einfamilienhausbebauung. Mit zunehmendem Alter werden immer mehr Hohenlockstedter den Wunsch haben, Haus und Hof aufzugeben, um sich eine seniorengerechte Wohnung mit kurzen Versorgungswegen zu nehmen (Einkaufsläden, Arztpraxen, Bushaltestellen pp.). Dieser Wohnraum ist derzeit nicht in der Qualität und Quantität vorhanden, wie er voraussichtlich benötigt werden wird. Die Folge wäre unter Umständen ein Abwandern der alteingesessenen Hohenlockstedter in Städte und Gemeinden, die hier mehr zu bieten haben. Aus Sicht der CDU muss sowohl für materiell Bessergestellte als auch für Hohenlockstedter mit geringerem Einkommen ein ausreichendes Wohnraumangebot geschaffen bzw. erhalten werden. Dies bezieht sich sowohl auf bezahlbare kleinere Wohnungen als auch auf ansprechende neue Wohnanlagen - vorzugsweise in der Nähe des Ortszentrums. Die CDU Hohenlockstedt unterstützt den Standpunkt der Senioren- und Behindertenverbände, die bereits heute darauf aufmerksam machen, dass hinsichtlich einer barrierefreien Nutzung öffentlicher Flächen noch immenser Handlungsbedarf besteht.