CDU-Zukunftsplan Hohenlockstedt 2030 - Teil 9:

25.05.2013

Bestandsaufnahme Verkehr

Es existiert ein Verkehrskonzept, das im Zeitraum vom 04.10.2000 bis 30.07.2003 von einem extra hierfür gebildeten Ausschuss erstellt und von der Gemeindevertretung beschlossen worden ist.

a) Straßenverkehr
Der ländliche Zentralort Hohenlockstedt ist verkehrsmäßig gut ein- und angebunden: Im Nordwesten verläuft die Bundesstraße 77 (Itzehoe - Schleswig) und im südöstlichen Bereich die Bundesstraße 206 (Itzehoe - Bad Segeberg). Durch den Ort führt die Landesstraße 121 bis zur ca. 30 km nordwestlich gelegenen Gemeinde Nortorf im Kreis Rendsburg-Eckernförde. Die Kreisstraße 39 (über Hohenfiert und Silzen zur B 77), die Kreisstraße 46 (über Bücken zur B 77) und die Kreisstraße 47 (über Ridders zur B 77) ergänzen das überörtliche Straßennetz. Im innerörtlichen Bereich fließt der Verkehr hauptsächlich über die Kieler Straße (L 121) und die o. a. Kreisstraßen. Von den Gemeindestraßen unterliegen insbesondere die Deutsch-Ordens-Straße und der Schäferweg einer hohen verkehrlichen Belastung. An eine Autobahn ist Hohenlockstedt nicht direkt angebunden. Zur A 23 (Hamburg - Heide) führt der Weg über Itzehoe, zur A 7 (Hamburg - Kiel/Flensburg) über Bad Bramstedt oder Neumünster.

b) Schienenverkehr/ÖPNV
Aufgrund der Aufgabe der Bahnhöfe in Hohenlockstedt und Kellinghusen befinden sich die nächstgelegenen Bahnhöfe in Itzehoe und Wrist. Itzehoe ist Haltepunkt innerhalb der Achse Hamburg - Westerland/Sylt und Wrist innerhalb der Achse Hamburg - Kiel/Flensburg. Im Rahmen des Öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV) ist Hohenlockstedt durch die Buslinie 15 im „verdichteten Stundentakt“ (an bestimmten Tagen und zu bestimmten Zeiten fahren mehrere Busse innerhalb einer Stunde) an Itzehoe und Wrist angebunden. Die Strecke Itzehoe - Hohenlockstedt - Kellinghusen - Wrist wird montags bis freitags täglich neunundzwanzig Mal, samstags sechzehn Mal und sonntags achtmal „bedient“. Eine Anbindung zur Landeshauptstadt Kiel ist ebenfalls vorhanden.

c) Flugverkehr
Zur Gemeinde Hohenlockstedt gehört auch der Flugplatz Hungriger Wolf. Er verfügt über zwei Start- und Landebahnen, nämlich eine Grasbahn in einer Länge von 700 m und eine kombinierte Gras-/Asphaltbahn in einer Länge von 1.050 m. Im Umfeld des Flugplatzes befinden sich neben dem Tower drei Flugschulen, eine Werkstatt, die Betankungsanlage und mehrere Flugzeughallen. Pro Jahr finden ca. 13.000 Flugbewegungen statt. Der Flugplatz ist ganzjährig geöffnet und zugelassen für Flugzeuge bis 5,7 t Abfluggewicht. Aufgrund der ursprünglichen Nutzung als Bundeswehrstandort und einer hervorragenden Infrastruktur ist der Flugplatz Hungriger Wolf eine der attraktivsten fliegerischen Anlagen in Schleswig-Holstein.

d) Fuß- und Radverkehr
Der gesamte Ortsbereich bietet aufgrund seiner kompakten Struktur gute Voraussetzungen für den Fußgänger- und Radfahrerverkehr. Das vorhandene Hauptstraßennetz (B 206, L 121, K 39, K 46 und K 47) verfügt über begleitende Radwege, so dass keine Fahrbahnen genutzt werden müssen. Hierdurch werden Konflikte, insbesondere vor dem Hintergrund der Schulwegsicherung, vermieden. Die Fuß- und Radwege sind ausreichend breit und überwiegend in einem guten baulichen Zustand. Alle Geschäfte und Einrichtungen sind fußläufig gut und bequem zu erreichen; die Schulwege sind größtenteils durch Ampelanlagen oder markierte Übergänge (Zebrastreifen) gesichert.

e) Ruhender Verkehr
Parkplätze sind in allen Bereichen in ausreichender Anzahl vorhanden. Dies wird insbesondere im Ortszentrum - bedingt durch das Vorhandensein von vier Verbrauchermärkten - deutlich.
In der Nähe des Marktplatzes befindet sich in der Breiten Straße ein Taxistand.

Entwicklungsperspektiven Verkehr

a) Straßenverkehr
Nach den Prognosen des ADAC nimmt der Schwerlastverkehr auf den bundesdeutschen Straßen in den kommenden Jahren erheblich zu. Insbesondere der Lastkraftverkehr auf der Strecke von Kiel nach Itzehoe oder umgekehrt wird auch künftig vornehmlich die Landesstraße 121 (Kieler Straße) oder die Kreisstraße 46 (Breite Straße/Bückener Weg) nutzen. Während ein signifikanter Mehrgewinn für hiesige Gewerbetreibende weder aktuell erkannt wird noch für die Zukunft prognostiziert werden kann, sind die latenten Straßenschäden durch Schwerlastfahrzeuge bereits akut. Auch wenn derartige Schäden nicht unmittelbar aus der Gemeindekasse bezahlt werden, sind dennoch Steuergelder aufzuwenden, die auf die Allgemeinheit umgelegt werden. Zudem schränkt jede Baumaßnahmen die Lebensqualität der Hohenlockstedter Bürgerinnen und Bürger ein. Die CDU verfolgt das Ziel, die Durchfahrt von auswärtigen Schwerlasttransportern durch den Ortskern einzuschränken bzw. ganz zu unterbinden. Hierzu bieten sich mit der Bundesstraße 77 und der Bundesstraße 206 günstige Alternativen an. Langfristig verfolgt die CDU das Ziel, unseren Ort verkehrstechnisch besser an die Metropolregion Hamburg anzubinden.
Zur Verbesserung der Sicherheit für den (unabdingbaren) Durchgangsverkehr von und nach Neumünster bzw. Kiel spricht sich die CDU für einen Kreisverkehr im Kreuzungsbereich der Landesstraße 121 und der Kreisstraße 47 (Hermann-Löns-Straße/Ridderser Weg/Kieler Straße) aus. Entlastende bauliche Maßnahmen im Einmündungsbereich der Kieler Straße und der Breiten Straße sind hingegen nicht erkennbar.
In den sehr belebten innerörtlichen Straßen sollten mehr Tempo 30-Zonen eingerichtet werden. Weiterhin wäre eine Rechts-vor-Links-Regelung in der Deutsch-Ordens-Straße und im Schäferweg zumindest wünschenswert. Aus der Sicht der CDU wäre es sinnvoll, wenn eine Gemeinde generell selbst für die Verkehrsbelange ihres Gebietes zuständig wäre. Hier kennt man die neuralgischen Punkte besser als die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter einer auswärtigen Verkehrsbehörde. Dies käme dem Anspruch nach mehr Bürgernähe entgegen und wäre gleichzeitig eine Möglichkeit, gewisse Dinge beschleunigen zu können.

b) Schienenverkehr/ÖPNV
Der Öffentliche Personennahverkehr (ÖPNV) muss aus der Sicht der CDU weiter ausgebaut und die Zeitabstände zwischen den Fahrten Richtung Itzehoe und Wrist müssen verkürzt werden. Weiterhin sollten die Fahrpläne mit den Zugverbindungen besser abgestimmt werden. Die derzeit schlechte Erreichbarkeit der Stadt Itzehoe (insbesondere des Krankenhauses) montags bis freitags in den frühen Morgenstunden und die nur spärliche bis gar nicht vorhandenen Rückkehrmöglichkeiten samstags und sonntags aus Itzehoe nach Hohenlockstedt in den späten Abendstunden (z. B. nach einem Theaterbesuch) stellen einen Mangel dar, unter dem die Lebensqualität der Einwohnerinnen und Einwohner leidet. Im Übrigen bedarf die ÖPNV-Verbindung zum Gewerbe- und Freizeitpark „Hungriger Wolf“ einer dringenden Verbesserung.
Da in Hohenlockstedt kein Gleisanschluss vorhanden ist, sind die Bahnreisenden auf die nächstgelegenen Bahnhöfe Itzehoe und Wrist angewiesen. Umso wichtiger ist eine gute Busverbindung dorthin. Die geplante Schienenverbindung Kellinghusen - Wrist (und dann weiter nach Kiel, Neumünster, Hamburg pp.) könnte sich durchaus positiv auf die Gemeinde Hohenlockstedt auswirken - sie ist geeignet, auch die Situation für unsere Bürgerinnen und Bürger zu verbessern. Auch der Kreis Steinburg hat zwischenzeitlich erkannt, dass die Verbindung Itzehoe - Hohenlockstedt - Kellinghusen - Wrist verbessert werden müsste und diese Aufgabenstellung daher in den „Dritten Regionalen Nahverkehrsplan 2011 - 2015“ mit aufgenommen.

c) Flugverkehr
Der Flugplatz Hungriger Wolf gehört aus der Sicht der CDU zweifellos zu den Anziehungspunkten Hohenlockstedts. Zunächst als Stätte für Flug- und Luftsport entstanden, hat sich diese Einrichtung mittlerweile zu einem echten Wirtschaftsfaktor entwickelt. Planungsrechtlich besteht die Möglichkeit, eine der beiden vorhandenen Landebahnen zu verlängern, so dass auch schwerere Flugzeuge auf dem Hungrigen Wolf landen können. Sollte der Betreiber (Itzehoer Luftsportverein) dies einmal in Erwägung ziehen, wird sich die CDU an dieser Entwicklung konstruktiv beteiligen.

d) Fuß- und Radverkehr
Auf diesem Gebiet ist die Situation aus der Sicht der CDU zufriedenstellend. In Teilbereichen sind noch kleinere bauliche Maßnahmen vorzunehmen, die es auch Behinderten ermöglichen sollen, diese Bereiche zu nutzen. Neben der Sicherstellung eines guten Zustandes der Fußwege und des Radwegenetzes wird die CDU unter dem Gesichtspunkt „Bike & Ride“ prüfen, ob die Schaffung bzw. der Ausbau von Fahrradabstellanlagen an ÖPNV-Haltepunkten sinnvoll ist. Nachzudenken wäre auch über eine mögliche Attraktivitätssteigerung dieser Abstellanlagen, z. B. durch eine Überdachung.

e) Ruhender Verkehr
Aufgrund der ausreichenden Anzahl an Parkplätzen im gesamten Gemeindegebiet sieht die CDU mittelfristig keinen Handlungsbedarf.