Neubau Bauhof Hohenlockstedt - Wie sieht´s derzeit aus?

13.11.2022

Im Rahmen einer Begehung durch die Berufsgenossenschaft im Jahr 2013 wurden beim zurzeit genutzten Betriebsgebäude erhebliche Verstöße gegen die Arbeitsstättenrichtlinien festgestellt. Einige Mängel konnten bis ins Jahr 2014 beseitigt werden. Die Anforderungen an Sozialräume für Mitarbeiter waren aber in dem Bestandsgebäude nicht umsetzbar. So wurde Anfang 2015 die Errichtung eines neuen Betriebsgebäudes in Erwägung gezogen.

Um die Rahmenbedingungen festzulegen und das Projekt während der Bauphase zu begleiten, wurde im März 2015 ein Arbeitskreis gebildet. Dieser untersuchte mehrere Varianten und entschied sich letztlich für einen Neubau des kompletten Bauhofs im Industriegebiet am Ridderser Weg. Eine erste Kostenschätzung belief sich auf ca. 1,5 Mio. €.

Zu Beginn des Jahres 2016 besichtigte der Arbeitskreis Bauhöfe in anderen Gemeinden (u. a. Owschlag und Horst), um Anregungen für die Gestaltung, die technische Infrastruktur und die Ausstattung zu bekommen. Auch die Bau- und Betriebskosten dieser Bauhöfe wurden dabei erfragt.

Ende 2016 lag dann ein erster Entwurf vor, bei dessen Umsetzung sich die Kosten auf ca. 2.650.000,00 € belaufen hätten. Dies erschien dem Arbeitskreis als zu hoch, so dass er sich intensiv mit dem Raum- und Flächenbedarf für den Hohenlockstedter Bauhof befasste. Mit den hierbei vorgenommenen Änderungen war das Planungsbüro nicht einverstanden, so dass sich die Gemeinde veranlasst sah, das Büro zu wechseln.

Im Mai 2017 legte das neue Planungsbüro einen Entwurf vor, der die Wünsche der Gemeinde weitgehend berücksichtigte und bei dem sich die Kosten der Umsetzung auf ca. 1.796.000,00 € belaufen würden. Nach einer intensiven Diskussion im Arbeitskreis wurden wiederum einige Veränderungen beschlossen (u. a. Reduzierung des Baukörpers), die in einen zweiten Entwurf eingearbeitet wurden. Hierdurch sanken die Kosten auf 1.562.500,00 €. Aufgrund neuer gesetzlicher Bestimmungen mussten jedoch auch Änderungen im Bereich der technischen Gebäudeausstattung vorgenommen werden mit der Folge, dass die Baukosten zum Planungsstand Dezember 2017 bei 1.898.771,00 € lagen.

Im April 2018 legte das Architekturbüro sodann die „Genehmigungsplanung“, also den Plan, der die Grundlage für die Erteilung der Baugenehmigung sein soll, vor. Trotz einer Reduzierung der Kosten für die Freianlagen von ursprünglich 536.282,00 € auf 452.481,00 € stiegen aus kaum nachvollziehbaren Gründen die Gesamtkosten der Maßnahme auf 2.187.385,00 €.

Ohne Beteiligung des Arbeitskreises unterzeichnete der damalige Bürgermeister am 20.06.2018 (einen Tag vor seinem Amtszeitende) den Bauantrag. Nach Prüfung der eingereichten Unterlagen wurde die Baugenehmigung durch das Bauamt des Kreises Steinburg sodann im November 2018 erteilt.

Im April 2019 wurde das Architekturbüro mit der Durchführung des Baus beauftragt und die Leistungsverzeichnisse als Grundlage für die Ausschreibung der einzelnen Gewerke wurden erstellt. Bei der hierbei vorgenommenen Aktualisierung der Kostenkalkulation ergab sich - wiederum aus nicht nachvollziehbaren Gründen - eine weitere Kostensteigerung um 22 % auf nunmehr 2.666.523,00 €.

Aktive Bautätigkeiten wurden erst zu Beginn des Jahres 2020 durchgeführt. Der „Industrieweg“ wurde bis zum Baugrundstück verlängert und die Abwasser- und Wasserleitungen wurden verlegt. Nach Inkrafttreten des Haushaltes für das Jahr 2020 im Juni 2020 begann das Architekturbüro mit der Durchführung der Ausschreibungsverfahren und es wurde eine Prüfung des Kostenverlaufs vorgenommen. Diese ergab Baukosten in Höhe von 2.669.639,52 €, lag also nur unwesentlich über den im April 2019 ermittelten Kosten.

Im Jahr 2021 begannen die Bauarbeiten. Von insgesamt 47 Gewerken waren 34 ausgeschrieben und nach der „Submission“ entsprechende Aufträge erteilt worden. Insofern müssen noch (Stand September 2022) 13 Gewerke ausgeschrieben werden. Die bisherige Auftragssumme, d. h. der Betrag, für den zurzeit Aufträge erteilt worden sind, beläuft sich auf 2.873.369,67 €. Die Verwaltung geht davon aus, dass die noch auszuschreibenden Gewerke Kosten in Höhe von 345.776,93 € verursachen werden, so dass sich die Gesamtkosten - aus derzeitiger Sicht - auf 3.219.146,60 € belaufen werden.