Bereits im Jahre 2018 hatte der damalige Bau- und Umweltausschuss im Rahmen der Beratung des Haushaltes 2019 die Verwaltung beauftragt, durch ein Ing.-Büro eine Raumplanung und eine Schätzung der Kosten für die Sanierung des Lohmühlengebäude vornehmen zu lassen. Diese Kostenschätzung lag im Oktober 2019 vor und belief sich auf 154.077,92 €. Daraufhin wurde der DLRG, die an der Lohmühle die Badeaufsicht wahrnahm, die Raumplanung zur Kenntnis gegeben. Die DLRG war hiermit jedoch nicht einverstanden, weil einige notwendige Räume (Lagerraum, Gruppenarbeitsraum, Schulungsraum, Sanitätsraum) nicht berücksichtigt worden waren. Hinzu kam die Idee, die DLRG-Kreisgeschäftsstelle von Itzehoe in das Lohmühlengebäude zu verlegen. Nach mehreren Abstimmungsgesprächen zwischen allen Beteiligten (u. a. auch der Unteren Naturschutzbehörde) wurde die Erstellung eines neuen Raumprogramms in Auftrag gegeben.
Dieses lag im Dezember 2020 vor und beinhaltete acht Räume für die DLRG. Die Kosten für die Sanierung waren zwischenzeitlich auf 200.000,00 € gestiegen.
Das neue Raumprogramm wurde in der Folgezeit sowohl im Sozialausschuss als auch im Bauausschuss beraten. Dabei wurde auch um die Aktualisierung der Kostenschätzung gebeten. Diese lag im Februar 2022 vor und belief sich auf 536.756,35 €. Parallel zu diesem finanziellen Schock kam kurz danach die Absage der DLRG mit der Folge, dass die für die DLRG vorgesehenen Räume anderweitig genutzt werden können. Hierüber haben wiederum Sozialausschuss und Bauausschuss beraten. Während sich der Bauausschuss ausschließlich mit der baulichen Sanierung des Gebäudes befasste, hielt es der Sozialausschuss für sinnvoll, durch einen Arbeitskreis ein „Lohmühlenkonzept“ erstellen zu lassen. Dieses ist zwischenzeitlich fast fertig, ungeklärt ist derzeit noch die Frage, ob in dem Gebäude ein „Ganzjahresbetrieb“ oder ein „Saisonbetrieb“ (nur in den Sommermonaten) erfolgen soll.
Einig sind sich beide Gremien darin, dass ein neues Planungsbüro (das bisherige wurde zwischenzeitlich geschlossen) eine Bestandsaufnahme durchführen und eine Kostenermittlung für eine Teilsanierung und eine Vollsanierung vornehmen soll. Ein entsprechender Auftrag wurde der Verwaltung durch den Bauausschuss am 10.04.2025 erteilt.
Auch die Norddeutsche Rundschau hat sich dieses Themas angenommen und in ihrer Ausgabe vom 18.07.2025 wie folgt berichtet:
Lohmühle soll saniert werden
Schon seit längerem und immer wieder wird intensiv über die Sanierung des Lohmühlengebäudes in Hohenlockstedt diskutiert. Insbesondere die Sanitäranlagen in dem bestandsgeschützten Haus sind alt. Nach intensiven Beratungen hat der zuständige Ausschuss für Bauwesen, Verkehr und Infrastruktur einstimmig ein neues Planungsbüro beauftragt, das die Kosten für eine Teil-, aber auch für eine Vollsanierung durchkalkulieren soll. Die Fraktion Bürger für Hohenlockstedt (BfH) rechnet mittlerweile mit mindestens etwa 800.000 Euro.
Der Vorsitzende Carsten Fürst kritisierte die Verwaltung, dass in der Vorlage keine konkrete Kostenschätzung enthalten sei und die bisherigen Angaben auf drei Jahre alte Zahlen basierten. Eine aktualisierte Bestandsaufnahme durch Fachgutachter sei daher „unverzichtbar“. Wichtig sind für ihn Nachhaltigkeit und klare Kostentransparenz: „Wir müssen schauen, was gemacht werden muss.“ Vorstellbar für die BfH ist unter anderem ein Wohnmobilstellplatz und ein neuer rückwärtiger Zugang.
Die CDU Hohenlockstedt, zweitstärkste Kraft in der Gemeindevertretung, spricht sich für eine Komplettsanierung aus. „Über die Frage einer Ganzjahresnutzung oder einer Nutzung nur in den Sommermonaten wie bisher wird derzeit noch im Sozialausschuss im Rahmen der Erstellung des Lohmühlenkonzeptes diskutiert“, sagt der Fraktionsvorsitzende der CDU Udo Bujack. Die Meinungsbildung hierzu sei innerhalb der Fraktion noch nicht abgeschlossen.
Erst im Mai war der Kiosk im Lohmühlengebäude mit einem neuen Pächter wiedereröffnet worden. Die im Auftrag der Gemeinde Hohenlockstedt angeschaffte Schutzhütte, die Spaziergängern unter anderem bei Regen einen Unterschlupf bietet, ist mittlerweile ebenfalls aufgestellt.
Christian Lipovsek, Norddeutsche Rundschau
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