Was tut sich in Hohenlockstedt im Jahr 2023?

20.01.2023

Wie in jedem Jahr, so soll auch im Jahre 2023 in Hohenlockstedt Neues geschaffen und Altes saniert werden. Neben den laufenden Projekten sind allein sechzehn neue Maßnahmen mit hohen Investitionskosten geplant. Die Norddeutsche Rundschau nahm dies zum Anlass, in ihrer Ausgabe vom 19.01.2023 wie folgt darüber zu berichten:

Nach der Planung ist vor der Planung - Hohenlockstedt sucht Bauland / Bauhof vor der Fertigstellung / LED für die Straßenbeleuchtung / Neue Toiletten am Markt

Das letzte Grundstück im Baugebiet der ehemaligen Ernst-Voss-Kleingartenkolonie ist verkauft. Deshalb: „Die Ausweisung von Wohnbauflächen brennt uns unter den Nägeln“, sagt Bürgermeister Wolfgang Wein (CDU) zu den künftigen Projekten der Gemeinde. Doch bis es soweit ist, kann es noch einige Jahre dauern.
Denn die Kommunalpolitiker haben ein Gelände im Blick, das derzeit noch zur Nachbargemeinde Lohbarbek gehört. Das vier Hektar Areal im Bereich Scheperkamp/Lohbarbeker Weg liegt jedoch nur wenige Meter vom Hohenlockstedter Ortszentrum entfernt und ist deshalb erste Wahl. Lohbarbek sei prinzipiell zu Verhandlungen bereit, sagt Wein, doch es müsse noch einiges geklärt werden, so unter anderem die Zuwegung zum neuen Baugebiet. Bis die ersten bauen könnten, würden noch mindestens vier Jahre vergehen, schätzt der Bürgermeister. Schneller würde es mit einem Baugebiet angrenzend an die Alexanderkoppel gehen, wo es auch einen Investor gebe. Doch dies sei derzeit nicht gewollt.
Noch in diesem Jahr wird dagegen der neue Bauhof im Gewerbegebiet Ridderser Weg in Betrieb genommen, über dessen Notwendigkeit im Vorwege heftig gestritten wurde. Seit 2017 gibt es eine konkrete Planung. Damals sollte der Bau 1,5 Millionen Euro kosten, jetzt sind es 3,2 Millionen Euro geworden. „Jetzt sind wir zukunftsorientiert aufgestellt“, sagt Wein auch mit Blick auf das große Grundstück. Die Gemeindevertretung beschloss den Bau, weil die alte Unterkunft am Wasserturm zu viele Mängel aufwies und zu klein wurde.
Investieren will die Gemeinde in diesem Jahr zudem in den Straßenbau sowie in den Bau von Wasser- und Abwasserleitungen. Ausgebaut werden sollen die Küstriner und Kolberger Straße. 1,1 Millionen Euro sind dafür veranschlagt. Auch im Lohmühlenweg wird gebuddelt. Allerdings sollen hier Wasser- und Abwasserleitungen neu verlegt werden, der Ausbau der Straße könnte dann 2024 erfolgen, sagt Wolfgang Wein. Im Jägerweg und in der Haidkoppel werden ebenfalls Wasserleitungen erneuert. Zusammen mit der Lohmühle plant die Gemeinde dafür zirka zwei Millionen Euro ein.
Wie es mit dem Lohmühlengebäude weitergeht, ist hingegen noch nicht klar. Eigentlich war die Sanierung des Gebäudes, in dem unter anderem die DLRG-Wachstation und ein Kiosk untergebracht sind, beschlossen. Bei Beginn der Planungen war von 200.000 Euro die Rede, mittlerweile liegen die Kostenschätzungen bei 550.000 Euro. Das Projekt wurde deshalb erst einmal zurückgestellt. Klar ist allerdings, dass es einen neuen Pächter für den Kiosk geben wird. Und ein neuer Wohnmobilstellplatz soll dort angelegt werden.
Verdoppelt hat sich auch der Preis für die Sanierung der Toiletten am Markt. Ursprünglich waren 40.000 Euro vorgesehen. Hier kann sich Bürgermeister Wein als Alternative gut ausgestattete Toilettencontainer am Markt vorstellen. „Das ist sinnvoller, als das Gebäude zu sanieren.“ Mit der Thematik werde sich noch der Bauausschuss beschäftigen.
Investieren will die Gemeinde Hohenlockstedt darüber hinaus in die weitere Umrüstung der Straßenlaternen auf LED, von 800 Laternen leuchten erst 100 energiesparend. 600.000 Euro sind dafür veranschlagt. Zudem erhält die Ortsfeuerwehr Ridders ein neues Feuerwehrfahrzeug: Kostenpunkt: 160.000 Euro.
Letztlich würde sich Wein freuen, wenn sich wieder mehr Bürger für ihren Ort und die Vorhaben interessieren und nicht erst „dann laut geben, wenn etwas konkret ansteht“.
Der 62-Jährige selbst will sich weiterhin für den Ort politisch engagieren und sich bei der Kommunalwahl im Mai wieder aufstellen lassen. „Wir haben viele Projekte in den vergangenen Jahren angeschoben und die möchte ich weiter begleiten“, sagt der pensionierte Polizeibeamte Wolfgang Wein, der 2018 in das Amt gewählt worden war.

Joachim Möller (Norddeutsche Rundschau)